Kinderleicht: Fahrrad pflegen in sieben Schritten

Mit etwas Fahrradpflege hat Dein Kind lange Spaß am Radeln. Und für Dich macht sich das Putzen und Ölen spätestens beim Wiederverkauf bezahlt.

Alles glänzt und strahlt – auch das Gesicht Deines Kindes. Ein blitzsauberes Kinderfahrrad macht Spaß. Dann geht’s raus in die Abenteuerwelt, über Wiesen und durch Pfützen. Danach strahlt das Gesicht Deines Kindes immer noch. Nur das Fahrrad nicht mehr. Keine Sorge: Kinderfahrräder sind dafür gemacht, dass sie auch mal eine Matschtour wegstecken. Und weil die Kleinen keine Schönwetterradler sind, gehören Regenfahrten zum Alltag.

Mit ein paar Pflegehandgriffen sorgst Du dafür, dass Dein Kind immer wieder und noch lange Spaß an seinen Spritztouren hat. Und wenn es mal zu groß für sein aktuelles Fahrrad geworden ist? Dann kannst Du ein gut gepflegtes Kinderbike noch besser in der Familie weitergeben oder gebraucht verkaufen. Mit etwas Pflege steigerst Du also den ohnehin hohen Wiederverkaufswert von Kinderfahrrädern. Bei unseren PUKY-Rädern nutzen wir zudem wartungsarme, langlebige Materialien und Komponenten – was für Dich und Euch die Pflege und Wartung vereinfacht.

Und was gibt es beim Reinigen, Pflegen und Ölen eines Kinderfahrrads zu beachten? Das erklären wir Dir Schritt für Schritt.

 

Schritt 1: die Vorbereitung

Am Samstag geht es auf große Tour? Dann sollte Dir nicht erst am Samstagvormittag einfallen, dass Ihr Kettenöl und eine Luftpumpe braucht. Idealerweise habt Ihr immer eine Grundausstattung für die Fahrradpflege in der Garage oder im Keller:

  • Luftpumpe
  • Fahrradreiniger
  • Ein paar Lappen
  • Kettenöl
  • Silikonspray

 

Schritt 2: Fahrrad reinigen

Groben Dreck und Matsch kannst Du mit einem Gartenschlauch wegspritzen. Bitte keinen Hochdruckreiniger verwenden! Er drückt das Wasser in nässeempfindliche Bauteile wie etwa Lager oder Scheinwerfer.

Anschließend sprühst Du das Fahrrad mit dem Fahrradreiniger ein, insbesondere die Stellen mit Öl- und Fettrückständen wie Schaltung und Kette. Ein Eimer lauwarmes Wasser und ein paar alte Bürsten unterschiedlicher Größe helfen Dir, den verbliebenen feineren Dreck abzuwaschen. Besonderes Augenmerk solltest Du den Reflektoren an den Reifen oder Pedalen schenken. Sind sie verdreckt, verlieren sie ihre Funktion.

Bei einer nur leicht verschmutzten Kette genügt es, sie mit einem Lappen abzuwischen. Bei einem Fahrrad mit Freilauf gelingt das gut, indem Du eine Kurbel rückwärts drehst und die Kette durch den Lappen ziehst. Ist die Kette hingegen verrostet oder mit zähem Schlamm verklebt, wird es Zeit für einen speziellen Kettenreiniger.

 

Schritt 3: Fahrrad trocknen

Den Rahmen sowie alle nicht geölten Anbauteile kannst Du mit einem sauberen Lappen trockenwischen. Außerdem kannst Du den Lappen durch enge Spalte fädeln und hin und her ziehen. So erreichst Du auch Stellen, an die Du mit der Bürste nicht herangekommen bist. Kette und Schaltung lässt Du entweder an der Luft trocknen oder hilfst mit einem Lumpen wie z. B. einem alten T-Shirt nach.

 

Schritt 4: Fahrradkette ölen

Ist die Kette wieder sauber und trocken, musst Du sie wieder schmieren. Wir empfehlen dafür ein handelsübliches Kettenöl. Einen kleinen Tropfen auf jedes Kettenglied. Dann die Kette circa zehnmal durchlaufen lassen, indem Du im Stand an der Kurbel drehst. Abschließend überschüssiges Öl entfernen, indem Du die Kette durch einen Lappen laufen lässt. Bei Kinderrädern mit Kettenschaltung: Einmal komplett alle Gänge durchschalten, damit ein wenig Öl auf jedem Ritzel und dem Zahnkranz verteilt wird.

 

Schritt 5: Gelenke schmieren

Bewegliche Teile wie etwa die Gelenke an der Schaltung sollten von Zeit zu Zeit mit Silikonspray behandelt werden. Da es sehr kriechfähig ist, hilft es auch, die Reibung von Kabeln in Kabelhülsen zu reduzieren. Das Fetten der großen Lager wie Steuersatz oder Innenlager ist nur in Ausnahmefällen nötig, benötigt technisches Know-how und Spezialwerkzeug. Solltest Du dort zum Beispiel ein Knacken bemerken, wendest Du Dich am besten an eine Fahrradwerkstadt.

 

Schritt 6: Reifen aufpumpen

Möglichst regelmäßig solltest Du den Luftdruck der Reifen checken. Der Handdruck-Test sollte es nur im Notfall sein. Besser ist die Hilfe einer Fahrradpumpe mit Manometer. Der empfohlene Luftdruck ist auf den Seitenwänden der Reifen abzulesen. Zu gering aufgepumpte Reifen sind nicht nur pannenanfällig, sie erschweren Deinem Kind auch das Fahrradfahren und vermitteln ein schwammiges Fahrgefühl. Das Fahrrad selbst aufzupumpen gelingt Kindern wegen der benötigten Kraft meist erst im fortgeschrittenen Alter – wobei sie es gerne selbst ausprobieren.

 

Schritt 7: Bremsen und Beleuchtung checken

Zum Abschluss einer jeden Pflegeeinheit solltest Du die Bremsen einem Check unterziehen. Haben sie ausreichend Bremskraft? Liegen die Beläge korrekt auf der Felgenwand auf? (–> Bremse richtig einstellen) Oder benötigt das Kinderfahrrad neue Bremsbeläge? Wenn der Bremshebel beim Anziehen den Griff berührt, muss nachjustiert werden. Entweder ist die Bremse am Griff neu einzustellen oder es steht ein Tausch der Bremsbeläge an. Die Faustregel dabei: Sind keine Kerben mehr auf den Bremsbelägen zu sehen, ist ein Austausch zwingend notwendig. Ein Fachmann hilft hier gerne weiter.

Wichtig ist, dass nach dem Schmieren des Fahrrads keine Öl- oder Silikonspray-Rückstände auf den Felgen zurückbleiben. Denn das würde die Bremsleistung in gefährlichem Maße beeinträchtigen.

Und was ist mit der Beleuchtung, soweit vorhanden? Funktionieren Vorder- und Rücklicht? Falls nicht: Hat sich irgendwo eine Steckverbindung gelöst? Oder ist vielleicht sogar ein Kabel gerissen? Ein durchgebranntes Lämpchen ist bei neuen Kinderrädern eher unwahrscheinlich, da unsere Räder mit LED-Beleuchtung ausgestattet sind.

 

Fazit: Nach diesem Wellness-Programm ist das Kinderfahrrad wieder bereit für das nächste Abenteuer. Fahrradpflege klingt zwar etwas lästig. Vielen Kindern macht es aber Spaß, sich auch selbst um ihr geliebtes Bike zu kümmern. Außerdem lernen sie dabei die wichtigsten Pflege-Handgriffe für ein ganzes Radlerleben. Wenn Ihr Euch bei sicherheitsrelevanten Teilen wie Bremse oder Beleuchtung allerdings unsicher seid, könnt Ihr auch gerne einen Fachhändler aufsuchen, der Euch weiterhilft.

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