Scooterfahren lernen: So klappt es kinderleicht

Der neue Tretroller steht bereit. Wenn Du ein paar Dinge beachtest, kommt Dein Kind fast wie von selbst ins Rollen. Hier die wichtigsten Tipps.

 

Wer Kinder auf Scootern vorbeiflitzen und Kunststücke machen sieht, dem wird klar: Der gute alte Tretroller macht den Kleinen auch heute noch einen riesigen Spaß. Außerdem schult er Geschicklichkeit, Umsicht und das Balancieren – allesamt wichtige Voraussetzungen fürs Fahrradfahren. (–> Ab wann Fahrrad fahren)

Deshalb verdient ein Roller seinen Platz im Familienfuhrpark. Verschiedene Ausführungen ermöglichen Scooter-Spaß für Zwei- ebenso wie für Zwölfjährige. Außerdem ist Rollerfahren bei richtiger Ausführung ein Ganzkörpersport, der den kompletten Bewegungsapparat und die Ausdauer trainiert.

 

Der ideale Rahmen zum Scooterfahren lernen

Nicht motorisierte Scooter zählen laut Straßenverkehrsordnung (StVO) zu den „besonderen Fortbewegungsmitteln“. Das haben sie mit Spielfahrrädern (–> Sicherheit beim Fahrradfahren) oder auch Inline-Skates gemein. Für Tretroller gilt daher:

  • Scooter dürfen auf dem Gehweg und in Fußgängerzonen benutzt werden.
  • Scooter dürfen nicht auf der Straße und auch nicht auf Fahrradwegen fahren.

Diese Regeln solltest Du Deinem Kind in jedem Fall gleich mit auf die ersten Scooter-Fahrten geben. Und spätestens damit ist auch klar, dass Kinder nicht auf der Straße Rollerfahren lernen sollen, sondern in einem legalen und möglichst geschützten Rahmen. Ideal dafür sind ein Hinterhof oder die private Garageneinfahrt. In jedem Fall sollte der Trainingsplatz asphaltiert sein. Denn die kleinen Räder eines Scooters sind für glatte Oberflächen gemacht. Nur Modelle mit Luftreifen rollen auch auf befestigten Kieswegen gut.

 

Vorbereitungen zum Rollerfahren lernen

Bevor Ihr loslegt, solltest Du den Roller checken und richtig einstellen:

  • Der Lenker sollte sich auf Bauchhöhe befinden.
  • Sitzen alle Schrauben fest? Falls nicht, bitte nachziehen.
  • Haben Luftreifen ausreichend Luftdruck? Ansonsten aufpumpen.
  • Funktionieren die Bremsen? Wenn nicht, erst reparieren. Und bitte mache Dein Kind vor dem Losfahren mit der Funktionsweise der Bremsen vertraut. Dazu dienen ein paar Trockenübungen im Stehen.
  • Sitzen dazugehörige Prellpolster an der richtigen Stelle?

Dein Kind sollte bequeme und unempfindliche Kleidung tragen. Bitte keine Sandalen oder gar barfuß, sondern Turnschuhe oder Ähnliches. Knie- und Ellbogenschoner wie beim Inlineskating sind nicht nötig, sondern schränken die Bewegungsfreiheit auf dem Roller ein.

Dafür ist ein Helm aus unserer Sicht sinnvoll, auch wenn das Gesetz keine Helmpflicht für Tretroller vorschreibt. Am besten, Du und Dein Kind machen den Helm von der ersten Fahrt an zur festen Gewohnheit. Bitte beachte dabei auch immer den korrekten Sitz des Helmes. Ein zu lockerer Helm kann bei einem Sturz verrutschen, sodass seine Schutzwirkung verlorengeht.

 

Scooterfahren lernen – die ersten Schritte

Im Prinzip ist das Rollerfahren im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht. Dein Kind stellt sich mit einem Fuß auf das Trittbrett. Beide Hände sind am Lenker. Die Arme sind gestreckt, aber locker. Nun stößt sich das Kind mit dem anderen Fuß vom Boden ab, und schon nimmt der Roller Fahrt auf.

Es ist in Ordnung, wenn Dein Kind die ersten Fahrversuche auf der „Schokoladenseite“ macht. So wie es Links- und Rechtshänder gibt, so hat jeder Mensch auch ein stärkeres und ein schwächeres Bein. Im Regelfall stellen wir uns beim Rollerfahren mit dem starken Bein aufs Trittbrett.

Schon bald solltest Du aber darauf achten, dass Dein Kind mit beiden Beinen gleichermaßen anschiebt. Das ist für einen gleichmäßigen Muskelaufbau, eine gerade Körperhaltung und für ein beidseitiges Balancegefühl wichtig. Geht es bergauf, kann der Seitenwechsel alle drei Schübe erfolgen. In der Ebene wechselt man nach fünf bis zehn Mal das Bein.

 

Scooterfahren lernen für Fortgeschrittene

Die Grundbewegung des Scooterfahrens lernen Kinder oft intuitiv und binnen Minuten. Die Herausforderung besteht darin, den Roller auch in Ausnahmesituationen, wie etwa einem plötzlich wechselnden Belag, zu beherrschen. Ebenso muss Dein Kind jederzeit spontan bremsen können, sollte unerwartet eine Gefahr auftauchen wie etwa ein querender Fahrradfahrer.

Deshalb empfiehlt es sich, nach Erlernen der Grundtechniken ein paar gezielte Fahrtechnikübungen mit Deinem Kind zu machen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Enge Kurven fahren. Mit ein paar Hütchen oder ähnlichen Hindernissen kannst Du dafür einen Slalom-Parcours einrichten.
  • Plötzliches Abbremsen, auch auf Zuruf.
  • Rollversuche auf verschiedenen Untergründen. Insbesondere an Unebenheiten und Rollsplitt sollte sich Dein Kind kontrolliert herantasten, um nicht davon überrascht zu werden.
  • Hindernisse überwinden. Eine erste Übung kann es sein, den Roller nach dem Abbremsen über einen querliegenden Stock zu heben. Im nächsten Schritt kann das Kind über eine Kante im Belag fahren. Dabei lernt es, die ideale Geschwindigkeit zu halten und die Räder im entscheidenden Moment zu entlasten.

Eine Reihe spaßiger und hilfreicher Fahrtechnikübungen für den Tretroller hat die ADAC Stiftung zusammengestellt. Du wirst staunen, wie schnell Dein Kind solche Übungen von sich aus zu kleinen Kunststückchen weiterentwickelt. Inspiration dazu finden ältere Kinder auch in zahlreichen Videos auf YouTube.

Fazit: Die Grundzüge des Rollerfahrens lernen Kinder meist intuitiv und in kürzester Zeit. Helfen kannst Du, indem Du für den richtigen Rahmen sorgst und spielerische Elemente mit einbaust. Ein Auge haben solltest Du auf die Funktionstüchtigkeit des Rollers – und darauf, dass Dein Kind einen Helm trägt.

Categories: Ratgeber Fragen zu Scootern